© Frau Mutke (TMUEN)

Fachtagung Natura 2000: Klimakrise verändert den Naturschutz

Erfurt

Um die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf unsere Natur ging es bei der Fachtagung der Thüringer Natura 2000-Stationen mit dem Umweltministerium und dem Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN). Im Augustinerkloster in Erfurt stand die Frage im Mittelpunkt, ob und wie bestimmte Lebensraumtypen von Orchideen-Kalk-Buchenwäldern bis Berg-Mähwiesen und die dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten aufgrund der Klimaveränderungen in Thüringen erhalten werden können.

Umweltminister Bernhard Stengele betonte der Bedeutung der zwölf Natura 2000-Stationen in Thüringen als integraler Bestandteil des europäischen Schutznetzes, bei seinem Grußwort. Trotz der Herausforderungen durch Gifte, Versiegelungen und intensive Landwirtschaft wurden dank des Engagements der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits einige positive Entwicklungen für geschützte Arten erzielt. Minister Stengele unterstrich die Notwendigkeit, diese Erfolge weiter auszubauen und dabei insbesondere die zunehmenden Bedrohungen durch die Dynamik der Klimakrise zu berücksichtigen.

Mario Suckert, Präsident des TLUBN, hob hervor, dass es entscheidend sei, die Diskussion über die Auswirkungen des Klimawandels auf breiter Ebene zu führen. Dabei gelte es zu klären, welche Gefahren direkt dem Klimawandel zuzuordnen sind und wie diesen gezielt begegnet werden kann.

Rund 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Naturschutz, Wissenschaft, Land- und Forstwirtschaft kamen zu der Tagung. Basierend auf ihren Erfahrungen aus der Praxis wurde darüber beraten, wie Managementpläne umgesetzt und die Ziele der Natura-2000-Richtlinien in Zeiten spürbarer Klimaveränderungen erreicht werden können.

Anna Swiatloch, Projektleiterin des Kompetenzzentrums Natura 2000-Stationen, betonte die Dringlichkeit des Themas und die Notwendigkeit neuer wissenschaftlich fundierter Konzepte, um den Herausforderungen der Klimakrise in und außerhalb von Schutzgebieten gerecht zu werden. Dabei dürften der Schutz bedrohter Arten und Lebensräume nicht gegen den Kampf gegen die Klimakrise ausgespielt werden.

 

Im Bild zu sehen sind von links nach rechts: Anna Swiatloch (Kompetenzzentrum Natura 2000-Stationen), Rainer Schrader (TMUEN), Susanne Bauder-Schwartz (TLUBN), Bernhard Stengele, Sebastian König (BUND Thüringen)

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